Bei der Besprechung der Partien vom DWZ-Turnier beim SC
Vaterstetten-Grasbrunn am 24.9.2017 kam die Frage auf: Hätte der
schwarze Läufer den ungedeckten Bauern auf a2 schadlos schlagen und
damit den Turmbauern gewinnen können? Oder wäre der Läufer eingesperrt
und erobert
worden?
Dazu denkt jeder ältere Schachfreund an die 1. Partie im WM-Kampf Boris
Spassky gegen Robert Fischer.
Gewinn des Turmbauern oder Läuferverlust?
Boris
Spassky – Robert Fischer Reykjavik 1972 Stellung nach 29. b5 In dieser ausgeglichener Stellung ließ sich Bobby Fischer zum Bauernraub hinreißen: |
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29.
... 30. g3 31. Ke2 32. Kf3 33. Kg2 |
Lxh2 h5 h4 Ke7 hxg3 |
Solider ist 29. ... Ke7 Ein typisches Rettungsverfahren 32. ... h3 33.Kg4 Lg1 34.Kxh3 Lxf2 35.Ld2! |
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34. fxg3 35. Kxg3 |
Lxg3 | ||
Im 56.
Zug streckte Fischer die Waffen und Spassky ging 1:0 in Führung. |
Der WM-Kampf 1972 wurde in zahlreichen Büchern ausführlich
besprochen. Zum Bauernraub 29. ... Lxh2 gab es nachträgliche Analysen,
beispielsweise Bastian 2012.
Weitere Beispiele zum Raub des (vergifteten?) Turmbauers liefert Chap.
7: "The Lost Bishop", Oudeweetering 2014, S. 49–55.
Literatur & Links
Herbert Bastian (2012): "Es war remis! - Entdeckungen und
Irrtümer in
einem berühmten Endspiel". Schach, #8 S. 28-39
Arthur van de Oudeweetering (2014): Improve Your Chess
Pattern
Recognition. Key Moves and Motifs in the Middlegame. Alkmaar, NL:
New
in Chess
Schachweltmeisterschaft
1972
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Jugend